Bauzinsen

„Die Höhe der Darlehen, die Immobilienkäufer und Bauherrn aufnehmen, ist auch in den vergangenen Monaten wieder gestiegen“, berichtet Axel Goerke, Geschäftsführer der Immobilien-Axel-Goerke.de GmbH. Vor zehn Jahren lag der Durchschnitt noch bei 145.000 Euro, vor fünf Jahren waren es 193.000 Euro, heute liegt die Darlehenssumme für Immobilienfinanzierungen bei über 300.000 Euro.

 

Mit einem Rückgang der Darlehenssummen ist so lange nicht zu rechnen, wie die Immobilienpreise weiter steigen und die Zinsen niedrig bleiben. Um Vergleiche über einen längeren Zeitraum anstellen zu können, errechnet die Dr. Klein Privatkunden AG regelmäßig die sogenannte Standardrate. Zugrunde gelegt sind dabei eine Darlehenshöhe von 150.000 Euro, zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehn Jahre Zinsbindung.

Anfang 2021 betrug die auf diese Weise errechnete Monatsrate 368 Euro, im April 2021 waren es 394 Euro. Der langfristige Blick zurück lässt erkennen, wie günstig Finanzierungen heutzutage sind: Im April 2011 wurde für einen Kredit mit den genannten Standarddaten eine Monatsrate von 803 Euro fällig, vor fünf Jahren waren es 454 Euro.

Hypothekennehmer sichern sich derzeit ihre Zinsen für einen relativ langen Zeitraum von durchschnittlich 13 Jahren und zwei Monaten. Solche langfristigen Festlegungen kosten zwar etwas mehr, bieten im Gegenzug aber Planungssicherheit und schaffen Flexibilität. Denn nach zehn Jahren kann das Darlehen bei Bedarf umgeschuldet werden. Dafür besteht dann ein zeitlicher Puffer.

Darlehensnehmer können zurzeit noch relativ entspannt auf die Zinsentwicklung blicken. Die weitere Entwicklung hängt maßgeblich vom Kurs der Europäischen Zentralbank ab. Die leicht gestiegene Inflation gerät allmählich etwas deutlicher ins Blickfeld der Akteure. Damit verbunden ist die Erwartung von möglichen Zinserhöhungen der Notenbanken. Baufinanzierungen sind in den vergangenen Wochen etwas teurer geworden.

 

(Foto: © Qube‘s Pictures, Pixabay)



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