
„Der Berliner Senat hat mit seiner Idee eines Mietendeckels die ganze Republik in Aufregung versetzt“, berichtet Axel Goerke, Geschäftsführer der Immobilien-Axel-Goerke.de GmbH. In Berlin ist das politische Experiment vorerst gescheitert. Auch ein bundesweiter Mietendeckel wäre durch nichts zu rechtfertigen: Neuer, bezahlbarer Wohnraum wird auf diese Weise nicht geschaffen, und notwendige ökologische Sanierungen geraten ins Stocken.
Über ein Jahr lang waren die Mieten in Berlin gedeckelt. Das Bundesverfassungsgericht erklärte das Gesetz schließlich für nichtig. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt auf, welche Auswirkungen der Mietendeckel hatte. Schon vorher wurde deutlich, dass sich durch den Mietendeckel das Wohnungsangebot verringerte und Menschen in Berlin noch größere Schwierigkeiten hatten, eine Wohnung zu finden. Die neue Studie beleuchtet nun auch die Auswirkungen auf die privaten Vermieter:innen, die in Berlin den Großteil der Wohnungen anbieten. Die IW-Befragung von 283 Personen im Frühsommer 2021 ergab: 58 Prozent der Vermieterhaushalte haben ein Nettoeinkommen von unter 3.000 Euro im Monat. 15 Prozent berichteten von starken finanziellen Einschränkungen. Vier Prozent der Befragten konnten aufgrund des Mietendeckels ihre Immobilienkredite nicht mehr bedienen.
Neben diesen direkten Auswirkungen auf die Finanzierung gab es weitere: Über die Hälfte der Vermieter:innen gab an, dass ihre Bereitschaft zu energetischen Sanierungen aufgrund des Mietendeckels stark gesunken ist. Rund 45 Prozent der Befragten wollen auch kleine Investitionen, wie Maler- oder Renovierungsarbeiten, nicht mehr durchführen. Weil private Vermieter:innen ihr Wohneigentum häufig zur Altersvorsorge nutzen, hatte der Mietendeckel auch hier gravierende Auswirkungen: Jede:r Fünfte gab an, dass infolge des Mietendeckels Nettoverluste aus dem Vermietungsgeschäft zu verzeichnen waren.
(Foto: © Z1, Pixabay)