
Energie sparen ist heute wichtiger denn je. Die Preise für Energie steigen immer mehr und viele Hauseigentümer sehen der nächsten Kostenabrechnung im Briefkasten mit ungutem Gefühl entgegen. Vor allem der Energieverbrauch bei älteren Objekten kann zu einer teuren Angelegenheit werden. Gleichzeitig drängt die Frage nach der Energiewende, denn ein Großteil der Energie in deutschen Haushalten wird noch immer aus endlichen fossilen Brennstoffen wie Öl erzeugt. Doch an welcher Stelle setzt man nun an, um Energiefresser im eigenen Haus zu finden sowie auf lange Sicht Energie einzusparen? Welche Möglichkeiten es gibt, die Energiekosten zu senken und dabei auch an die Umwelt zu denken, stellt Ihnen dieser Blogbeitrag vor.
Kurzfristige Maßnahmen zum Energiesparen
Denkt man an hohen Energieverbrauch, fallen einem meist zuerst Haushaltsgeräte wie Kühlschranke oder Waschmaschinen ein, die viel Strom für ihren Betrieb benötigen. Zusammen mit dem Standby-Betrieb von Fernseher und Co kommen im Laufe eines Jahres einige Kilowattstunden zusammen, die die Stromrechnung in die Höhe treiben. Es ist deshalb sinnvoll, veraltete Haushaltshelfer gegen energieeffiziente Geräte auszutauschen. Gleiches gilt für in die Jahre gekommene Glühbirnen in Lampen: energiesparende LED-Leuchtmittel verbrauchen deutlich weniger Strom als ihre Vorgängermodelle. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollten Sie sich angewöhnen, Strom und Energie nur zu nutzen, wenn sie auch wirklich benötigt werden. Mit diesen kleinen Aktionen sowie dem bewussten Umgang mit Energie im Haushalt kann bereits Geld eingespart werden. Zudem sind diese kurzfristigen Maßnahmen schnell und mit relativ geringen Investitionskosten umzusetzen und damit für jedermann zugänglich.
Betrachtet man aber das große Ganze, wird schnell deutlich, dass es damit noch lange nicht getan ist: Haushaltsgeräte und Licht machen nur einen sehr kleinen Prozentsatz des Energieverbrauchs eines Hauses aus – mehr als zwei Drittel gehen dagegen auf das Konto des Heizens. Im Vergleich: während durch eine neue Waschmaschine oder einen Kühlschrank mit guter Energieeffizienzklasse mehrere hundert Kilowattstunden eingespart werden können, so schafft eine verbesserte Dämmung über 10.000 kWh – Das Energiesparpotenzial liegt hier also deutlich höher! Wer in die Zukunft investieren möchte, sollte deshalb über die Sanierung der eigenen Immobilie nachdenken.
Langfristige Energiesparmaßnahmen für Hauseigentümer
Wenn Sie die energetische Sanierung Ihres Hauses angehen möchten, ist eine gute Planung notwendig. Nicht immer ist klar, an welcher Stelle als erstes angesetzt werden sollte – vor allem bei älteren Gebäuden gibt es oft gleich mehrere „Baustellen“, die in Frage kommen. Hier lohnt sich das Heranziehen eines Experten, der das Objekt begutachtet und herausfindet, wie es um die aktuelle energetische Situation bestellt ist.
Er kann herausfinden, wo die größten Energieverluste auftreten, Sie zu den größten Einsparpotenzialen Ihres Objekts beraten und Auskunft zu Fördermitteln geben. Ein umfangreiches Energie-Gutachten ist somit eine wichtige Entscheidungshilfe, welche Sanierungsmaßnahmen in Ihrem Fall am sinnvollsten und wirtschaftlichsten sind. Die Erstellung des Gutachtens kann dabei bereits durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst werden.
Die verbesserte Wärmedämmung des Hauses und die Erneuerung der Heizungstechnik gehören hier zu den am häufigsten empfohlenen Maßnahmen.
Energie sparen durch bessere Wärmedämmung
Sind die Schwachstellen mit dem größten Energieverlust offenbart, geht es an die effiziente Dämmung des Hauses. Meist handelt es sich um Dach und die Außenwände, über die die meiste Wärme verloren geht. Dementsprechend beginnen hier in vielen Fällen die Sanierungsmaßnahmen.
Aber auch der Tausch alter Fenster kann die Energieeffizienz weiter verbessern. In Altbauten sind häufig noch einfach verglaste oder bereits stark in die Jahre gekommene Fenster verbaut, die aufgrund einer schlechten Isolierung die Wärme nicht in der Wohnung halten können. Der Einbau moderner Modelle mit dreifacher Verglasung und einem dämmenden Fensterrahmen schließt letzte Lücken und verbessert auch den Wohnkomfort deutlich.
Eine weitere empfehlenswerte Maßnahme der energetischen Sanierung ist die Dämmung der Kellerdecke. Dadurch wird es möglich, die Wohnräume besser von der Kälte des Untergeschosses zu isolieren. Der Keller kühlt nämlich häufig den Boden im Erdgeschoss aus, weshalb mehr geheizt werden muss. Eine Dämmung optimiert den Wärmeerhalt an dieser Stelle deutlich. Diese Form der Dämmung bietet dabei viele Vorteile: bei entsprechender Höhe des Kellergeschosses kann sie unterhalb der Kellerdecke angebracht werden, ohne in die Bausubstanz einzugreifen. Aufgrund dessen kann diese Maßnahme relativ kostengünstig und schnell umgesetzt werden.
Energiesparen beim Heizen
Ist das Haus durch die Dämmung gut verpackt, lohnt es sich, einen Blick auf die Heizungsanlage zu werfen. Heizwärme macht über zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs eines Hauses aus und ist damit der größte Preistreiber – hier lohnt sich eine Optimierung also besonders.
Wer das meiste aus seiner vorhandenen Heizungsanlage herausholen möchte, kann einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Diese Maßnahme wird von einem Fachmann für Heizungssysteme durchgeführt und stimmt alle Teilsysteme so aufeinander ab, dass sie möglichst effizient arbeiten. Durch diese Feinabstimmung wird unnötiger Energieverbrauch verhindert und die Anlage kann auch langfristig effizient und kostensparend arbeiten. Der hydraulische Abgleich sorgt in vielen Fällen für eine große Einsparung, sodass sich die Durchführung der Maßnahme schnell rechnet.
Ist das Heizungssystem bereits stark in die Jahre gekommen, sollten Sie über einen Tausch des Heizkessels gegen ein modernes Gerät nachdenken. Um nicht mehr von Heizöl oder Gas abhängig zu sein, ist besonders der Einsatz regenerativer Energiequellen eine Überlegung wert. In Frage kommt zum Beispiel eine Wärmepumpe, die ihre Wärmeenergie aus Luft, Wasser oder Erdwärme gewinnen kann. Auch eine Kombination mit einer Solaranlage auf dem Dach kann sich auszahlen: Mit einer Photovoltaikanlage etwa können Sie selbst Strom erzeugen und diesen für die Warmwasserbereitung über einen Heizstab nutzen. Je nachdem, für welches System Sie sich entscheiden, stehen verschiedene öffentliche Fördermittel zur Verfügung. Die Kombination mit regenerativen Energiequellen leistet aber in jedem Fall einen wichtigen Beitrag, CO2 zu reduzieren und umweltfreundlicher zu heizen.
Fazit: Energie sparen ist gut für Geldbeutel und Umwelt
Wer nachhaltig Energie sparen möchte, muss über Energiespargeräte und LED-Leuchtmittel hinausdenken. Vor allem in alten, ungenügend gedämmten Altbauten geht sehr viel der Heizenergie über Fassade und Dach verloren. Darüber hinaus nutzen viele Gebäudeheizungen noch Öl und Gas, welche besonders viel CO₂ freisetzen.
Eine Wärmedämmung senkt den Heizenergieverbrauch und damit auch den CO₂-Ausstoß. Auch der Tausch eines alten Heizkessels gegen ein effizient arbeitendes Gerät wirkt sich auf lange Sicht kostensparend aus. Eine Kombination mit erneuerbaren Energien trägt darüber hinaus maßgeblich zur Schonung der natürlichen Ressourcen und damit direkt zum Klimaschutz bei. Im Idealfall profitieren bei einer energetischen Sanierung also die Umwelt und der eigene Geldbeutel gleichermaßen.
Welche Modernisierungsmaßnahmen zum Energiesparen für Sie die richtigen sind, können Sie in einer auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Beratung mit einem Fachmann herausfinden.