mieten oder kaufen

„Deutschland ist ein Land der Mieter“, erklärt Axel Goerke, Geschäftsführer der Immobilien-Axel-Goerke.de GmbH. „Dabei ist mieten oder kaufen keineswegs nur eine Frage des Geldes.“ Wer mietet, wünscht sich oder braucht eine größere Flexibilität bei Umzügen und will sich möglicherweise weniger um die Erhaltung der Immobilie kümmern müssen. Käufer wollen dagegen oft unabhängiger sein von einem Vermieter und haben mehr Interesse am Aufbau ihres Vermögens.

 

Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Wohnform für Mieter oder Käufer sind wesentlich von der individuellen Einstellung und der Marktphase abhängig. Phasen starker Preisentwicklung und hoher Mieten kommen irgendwann an ihre natürlichen Grenzen. In den Großstädten zeichnet bereits ein Wandel ab. Die Wohnkostenbelastung ist in den vergangenen Jahren zwar etwas zurückgegangen, weil die Einkommen im Durchschnitt stärker stiegen als die Wohnkosten. Doch der Wohnungsmarkt bleibt vermutlich noch jahrelang angespannt, weil die Zahl der Haushalte schneller wächst als die Neubauzahlen.

Zu allen Zeiten wollten die Deutschen vorrangig Immobilien kaufen und nur so lange zur Miete wohnen, bis sie ihren Kaufwunsch umsetzen können. Theoretisch könnte sich das ändern, wenn die Mieten – teilweise politisch gewollt – zukünftig deutlich günstiger wären als die finanzielle Belastung durch den Immobilienkauf. Aus dem Postbank Wohnatlas 2021 geht hervor: Nur in knapp jedem achten Landkreis bzw. Stadt ist es günstiger, Eigentum zu erwerben als zur Miete zu wohnen. Dennoch ist Wohneigentum in rund 90 Prozent aller Kreise für einen Durchschnittsverdiener bezahlbar. Die Studie vergleicht die regelmäßigen Kosten der beiden Wohnformen, berücksichtigt aber nicht die Wertsteigerung von Immobilieneigentum. Eigentümer profitieren schon nach wenigen Jahren von der Wertsteigerung, die sich auf die Vermögensbildung positiv auswirkt und der Alterssicherung zugute kommt.

 

(Foto: © Tamas Prencsok, Pixabay)



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