
„Die Politik nimmt und hat wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Immobilienwirtschaft“, sagt Axel Goerke, Geschäftsführer der Immobilien-Axel-Goerke.de GmbH. Ende Februar 2021 zog die Bundesregierung Bilanz und diskutierte, welche Ziele erreicht wurden und was noch nicht geklappt hat. Das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln hat sich zu den
Ergebnissen geäußert:
In der laufenden Legislaturperiode sollten 1,5 Millionen Wohnungen neu gebaut werden. Dieses Ziel wurde um rund 200.000 Einheiten verfehlt. Die Bundesregierung ist ja nicht selbst Bauherr, sondern gibt nur die Rahmenbedingungen vor. Hier sei zu wenig passiert, bemängelt das Institut. Die Kommunen müssten mehr Bauland ausweisen, stoßen jedoch häufig auf Widerstände. Überdies sind sie aus finanziellen Gründen häufig nicht in der Lange, um die erforderliche Infrastruktur zu leisten.
Die Wohngeldreform wurde von der Bundesregierung umgesetzt. Damit werden Haushalte oberhalb der Grundsicherung entlastet. Insbesondere die künftige Dynamisierung sei ein wichtiger Schritt, um Überlastungen der Haushalte bei den Wohnkosten zu verhindern. Der Ausweitung der Förderung im sozialen Wohnungsbau bescheinigt das Institut dagegen nur mäßigen Erfolg. Dort fehle zur Zeit die notwendige „Treffsicherheit“.
Das Baukindergeld war eine teure Förderung von Wohneigentum, die aber bereits im März 2021 ausläuft. Die Bundesregierung habe damit unsinnigerweise gefördert, was ohnehin attraktiv ist. Besser wäre es gewesen, den Haushalten beim Startkapital zu helfen, um Erwerbsnebenkosten zu bezahlen und Eigenkapital einzubringen – zum Beispiel mit Bürgschaftsdarlehen von staatlichen Institutionen. Auch im Bereich Baukosten gibt es keine Fortschritte. Der Vergleich mit den Niederlanden macht es deutlich: Im Nachbarland können Einfamilienhäuser bei ebenfalls sehr hohen Energie- und Sicherheitsstandards für die Hälfte der Baukosten errichtet werden.
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