
Die Wachstumsdynamik im Immobilienmarkt schwächt sich ab. Das ist das zentrale Ergebnis des Index für alle Gemeinden in Deutschland, den das Institut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt regelmäßig herausgibt. „Als Ursache werden die deutlich reduzierten Preissteigerungen für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser genannt“, erklärt Axel Goerke, Geschäftsführer der Immobilien-Axel-Goerke.de GmbH.
Eigentumswohnungen verteuerten sich im zweiten Quartal 2021 mit einem Preisanstieg von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern stiegen die Preise nur noch um 0,4 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal lagen die Eigentumswohnungen mit 4,5 Prozent deutlich vor den Ein- und Zweifamilienhäusern, die sich um 3,6 Prozent verteuerten.
Nach Ansicht von F+B ist ein Teil dieses Rückganges auf eine zunehmende Direktvermarktung unter Umgehung der Online-Portale zurückzuführen. Die Verkaufsphase von Immobilien wird durch die hohe Nachfrage immer kürzer, der sogenannte „time on market“ sinkt. Das trifft besonders für das obere Preissegment zu – mit dem Ergebnis, dass insgesamt weniger Wohnungen aus dieser Preisgruppe gleichzeitig angeboten werden. Die Angebote sind oftmals schon weg, bevor sie breit veröffentlicht werden.
Im langfristigen Vergleich stieg der Preisindex für die Nutzungsart Einfamilienhäuser in den vergangenen fünf Jahren um 35,1 Prozent und im Zehnjahresvergleich um 63,4 Prozent. Eigentumswohnungen verteuerten sich innerhalb der vergangenen fünf Jahre im bundesweiten Mittel um 31,6 Prozent und in zehn Jahren sogar um 77,9 Prozent.
Die Eigentumswohnung ist im Langfristvergleich die Objektart mit der höchsten Preissteigerung gewesen. Kapitalanleger konnten bei dieser Objektart mit der höchsten Wertänderungsrendite rechnen. Eigenheime legten allerdings in den vergangenen fünf Jahren deutlich an Preisdynamik zu.
(Foto: © Volker Glätsch, Pixabay)